Konflikte, Familienkonflikte und Kinder

Kinder zu erziehen ist nicht immer einfach. Im Gegenteil, es ist fast nie einfach. Allerdings führt daran kein Weg vorbei…

Familienkonflikte nach Thomas Gordon – 7 Tipps & Lösungen

Kinder zu erziehen ist nicht immer einfach. Im Gegenteil, es ist fast nie einfach. Allerdings führt daran kein Weg vorbei und man muss sich als Eltern dieser Aufgabe stellen. Oft kommt es im Laufe der Zeit zu Konflikten mit den Kindern, aber auch zwischen den Partner hinsichtlich der individuellen Sichtweisen zu den Erziehungsmethoden.

Letztendlich sind Eltern immer die Bösen. Sie werden beschuldigt, ohne entsprechend geschult zu werden. Um diesen Konflikt abzumildern und eine erfolgreiche Erziehung der Kinder zu ermöglichen, hat der amerikanische Psychologe, Dr. Thomas Gordon, ein Kommunikations-Modell entwickelt, welches im Nachfolgenden vorgestellt werden soll.

Hier erfährst du hilfreiche Tipps aus der Praxis von Eltern und Psychologen. So wird euer Alltag entspannter und ihr könnt eure gemeinsame Zeit als Familie wieder mehr genießen. Möchtest du ganz persönliche Hilfe in Anspruch nehmen, kümmern wir uns um deinen persönlichen Coach.

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Dr. Thomas Gordon (1918 – 2002) war praktizierender Psychologe in den USA und gehörte zu den Pionieren der humanistischen Psychologie. Er war der Überzeugung, dass Menschen, die in einem fürsorglichen Klima aufwachsen, in eine hohem Maße fähig werden, Verantwortung zu tragen und ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben zu führen.

Durch seine Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erkannte er die hohe Signifikanz der Kommunikation und gewaltfreien Konfliktlösung für die zwischenmenschliche Beziehung. Schon früh entwickelte er auf diesen Vorstellungen basierend ein konkretes, im Alltag anwendbares Modell, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat.

Bemerkenswert ist auch seine dreifache Nominierung für den Friedensnobelpreis 1997, 1998 und 1999. Sein Modell ist nämlich nicht nur auf die Eltern-Kind-Beziehung begrenzt, sonder kann auch in anderen zwischenmenschlichen Kontexten Anwendung finden und sogar für den Weltfrieden von Bedeutung sein, denn demokratische Familien sind friedliche Familien.

Menschen, die sich angenommen fühlen, sich frei entfalten können, und Anteil an Entscheidungen haben, die sie selbst betreffen, bauen größeres Selbstwertgefühl und mehr Selbstvertrauen auf. Dadurch verspüren sie weniger von der Machtlosigkeit, die in autokratischen Familien vorherrscht (Zitat von Dr. Thomas Gordon).

Aufbau einer guten Beziehung

Menschen brauchen funktionierende Beziehungen, seien es Familie, Eltern oder Kinder. Beziehungen sind nicht nur für die menschliche Entwicklung, sondern auch für die Zufriedenheit enorm wichtig. Sie sind mindestens genauso wichtig, wie das Vorhandensein von Ressourcen (Verpflegung, Geld, etc.).

Für funktionierende Beziehungen bedarf es jedoch eines besonderen Umgangs miteinander. Die Handlungen sollten dergestalt gerichtet sein, dass Offenheit und Ehrlichkeit zwischen den Parteien möglich ist und so Vertrauen und Sicherheit ineinander wachsen.

Offenheit und Ehrlichkeit durch Ich-Botschaften

„Wenn ich möchte, dass andere Menschen mich verstehen, muss ich über mich selbst sprechen.“ sagt Gordon, und das ist auch einer der Grundlagen für sein Modell. Wenn jeder von sich erzählt, führt dies zu mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der Beziehung.

Hiermit ist gemeint, dass man – anstatt den anderen zu beschuldigen („Du nervst gerade“ ) – vielmehr seine Sicht der Situation erzählt („Ich muss gerade für meine Firma arbeiten und kann daher jetzt nicht mit dir spielen. Ich fühle mich gerade gedrängt.“).

Dies hat zwei Effekte. Zum einen verstehen sich Menschen, die von sich reden, selbst besser, da sie ihre Aufmerksamkeit darauf richten, wie sie selbst die Situation erleben. Zum anderen jedoch sind sie auch verständlicher für die andere Person und das ohne angreifend zu wirken. Gordon nennt dies die „Ich-Botschaften“.

Eine Ich-Botschaft besteht aus den folgenden drei Komponenten:

    1. Eine neutrale, vorwurfsfreie Beschreibung, die keine Verallgemeinerungen oder Interpretationen enthält
    2. Greifbare, konkrete Folgen des Verhaltens der konfrontierten Person für mich
    3. Meine persönlichen Empfindungen angesichts der Situation

Sicherheit und Vertrauen durch klares Handeln

Ein weiteres von Gordon entwickelte Tool ist das sogenannte Verhaltensfenster. Mit diesem soll es Eltern vereinfacht werden, die Verhaltensweisen ihrer Kinder zu betrachten. Dabei werden einige der Verhaltenswiesen der Kinder für die Eltern annehmbar sein und andere wiederum nicht.

Für den korrekten Einsatz des Verhaltensfensters beginnt hier der erste Schritt. Die Eltern müssen zunächst feststellen, ob das Verhalten ihres Kindes für sie annehmbar ist oder nicht.

Ist es das nicht, wird er sich dafür einsetzen, dass das Verhalten sich dergestalt verändert, dass es annehmbar wird. Ist das Verhalten jedoch annehmbar, besteht keine Verpflichtung, für eine Veränderung zu sorgen, da das elterliche Wohlbefinden ja nicht betroffen ist.

Hingegen sollten die Eltern dem Kind als Helfer zur Verfügung stehen, wenn es deren Hilfe benötigt. Das genügt völlig und schützt die Eltern davor, sich in Probleme einzumischen, die nicht die eigenen sind, und das Kind davor, dass Eltern sich in seine eigenen Problemlösungen einmischen.

Letztendlich lernen alle Beteiligten auf diesem Wege, dass ein Problem zu haben nichts dramatisches, sondern etwas natürliches ist. So können Probleme gelöst werden, ohne neue Probleme zu erzeugen.

Dem Kind helfen, seine Probleme zu lösen

Wenn Kinder den Eltern zu verstehen geben, dass sie ein Problem hätten, sind diese Botschaften meist verschlüsselt über Beschuldigungen, Anklagen über andere, Selbstvorwürfe, Gefühlsausbrüche oder ähnliches.

Hier müssen die Eltern dann mehr aus diesen verschlüsselten Botschaften hören, als mit Worten gesagt wird, und dies dann artikulieren.  („Ich verstehe, du möchtest nicht auf den Kindergeburtstag, weil du müde bist.“)

So können sie ihr Kind verstehen und ihm gleichzeitig auch zeigen, dass sie es auch verstehen. Dieses Vorgehen nennt Gordon „Aktives Zuhören“. Man hört aus dem Verhalten und Gesagtem des Betroffenen heraus, welches Problem er wirklich hat und spricht ihn sachlich auf diese an, indem man es einfach benennt.

So können kann die emotionale Temperatur des Gesprächspartners etwas heruntergekühlt werden. Ein positive Effekt dessen ist, dass Kinder dadurch lernen, ihre Probleme zu erkennen, diese zu benennen und ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechend selbstständig lösen.

Das Kind veranlassen, sein Verhalten zu ändern und dadurch Konflikte lösen

Verhalten sich Kinder nicht so, wie es Eltern gerade wünschen, ist es wichtig, dass die Kommunikation der Eltern zu keinem Widerstand beim Kind führen. Das Kind sollte eine Chance erhalten, sein Verhalten in ein annehmbares zu verwandeln. Hierfür schlägt Gordon die „konfrontierende Ich-Botschaft“ vor.

Hier wird dem Kind durch eine Ich-Botschaft sachlich aufgezeigt, was sein Verhalten für Konsequenzen für andere hat („Wenn du gegen mein Schienbein trittst, tut es mir weh und das gefällt mir nicht.“).

Gleichzeitig muss man „umschalten“, denn die Mitteilung, dass sein Verhalten nicht akzeptabel sei, kann sehr unerfreulich sein. Hier sollte man nicht mehr nur sich selbst helfen, sondern seinem Gegenüber helfen, mit der Konflikte Situation umzugehen.

Mit dem Kind Konflikte lösen

Sollte das Kind aufgrund eines deutlichen Bedürfnisses nicht in der Lage sein, zu einer Lösung zu kommen, benötigt es die Hilfe seiner Eltern. Es ist wichtig, anzumerken, dass die Bedürfnisse von Eltern und Kind als grundsätzlich gleichwertig anerkannt werden sollten.

So verzichtet jeder der Parteien auf die Ausübung von Macht und es kann eine für alle befriedigende Lösung gefunden werden. Dies nennt Gordon die „niederlagelose Methode“.

Vermitteln, wenn Kinder streiten

Wenn Kinder streiten, versuchen sie oft, einen Elternteil für sich zu beanspruchen und ihn zur Durchsetzung ihrer Bedürfnisse einzusetzen. Lassen sich Eltern auf diese Spiel ein, sind Parteilichkeit und weiterer Zwist die Folge.

Stattdessen sollten Eltern lediglich als Mediator und Schiedsrichter in Konflikten dienen und den Kindern helfen, den Konflikt miteinander auf partnerschaftliche Art und Weise zu lösen.

In Kindern ein Bewusstsein schaffen Konflikte zu lösen.

Zur Erziehung gehört schlussendlich auch die Einflussnahme auf die Wertvorstellungen des Kindes bezüglich seiner Lebensführung (Freizeitgestaltung, Schulaufgaben, Schulbesuch, Freundeskreis, Kleidung, Sexualität, Alkohol, Rauchen, etc.). Hierbei sollten die Eltern weder abwerten, demütigen noch Macht ausüben.

Stattdessen sollte offen und wertfrei darüber gesprochen werden und den Kinder ihre eigene Meinungsbildung zugestanden werden. Auch wenn dies viel Verständnis und Toleranz von Seiten der Eltern erfordert und mitunter sehr anstrengend sein kann, lohnt es sich langfristig.

Es ist eindeutig besser, wenn Kinder selbst verstehen, weshalb so manche Art der Lebensführung suboptimal ist und sich dazu ihre eigene Meinung bilden. Nur so gehen sie gestärkt den Versuchungen des Lebens und möglichem Gruppenzwang entgegen und brechen nicht sofort ein, sobald die Macht des Elternhauses ihre Reichweite verliert.

Im schlimmsten Fall kommt der gerade 18 gewordene Teenager mit Tattoo, Piercing und Zigarette im Mund nach Hause, nur weil er gegen das Elternhaus mit seinen absoluten Regeln rebellieren möchte und schadet sich so selbst. Hierfür sind die Eltern de facto dann verantwortlich, wenn sie diese Rebellion durch ihre potenziell totalitäre Erziehung selbst hervorgerufen haben.

Um dem Kind die negativen Folgen vom Rauchen aufzuzeigen, könnte man mit ihm gemeinsam Spätfolgen des Rauchens recherchieren (z. B. die Röntgenbilder einer Raucherlunge) oder einen Arzt konsultieren und ihn dazu befragen. Dann kann das Kind selbst Vor- und Nachteile des Rauchens abwägen und wird ganz von allein darauf kommen, dass Rauchen nicht gesund ist. Im besten Fall wird seine Einstellung dann so stark gefestigt sein, dass ihn nichts mehr zum Rauchen bringen kann.

Allerdings sollten die Eltern dem Kind auch wirklich den Freiraum geben, um die für ihn notwendigen Versuche zu machen und Nachforschungen zu betreiben. Das kann auch bedeuten, dass es Wege einschlägt, die den Eltern zunächst widerstreben.

Solange sich das Kind nicht in Gefahr begibt, sollten die Eltern dem Kind auch nicht ihre Wertvorstellungen einfach aufdrücken, nur weil ihnen der vom Kind eingeschlagene Weg nicht passt.

Um Konflikte in der Kindererziehung zu vermeiden, kann auch auf die Fortführung „Die Neue Familienkonferenz. Kinder erziehen ohne zu strafen„ des oben beschriebenen Standardwerks von Thomas Gordon zurückgegriffen werden. Hierin beschreibt er, wie Eltern ihre Kinder ohne Strafen erziehen können.

Hierfür wird zunächst auf das herkömmliche System von Belohnung und Bestrafung eingegangen („Zuckerbrot und Peitsche“), welches auf dem Machtgefälle zwischen Erwachsenem und Kind begründet ist. Dies kritisiert Gordon mit dem Argument, dass eine auf Bestrafung basierende Erziehung nicht zu den erwünschten Verhaltensänderungen führt, mit der Ausnahme, dass die Strafe hart und schmerzhaft genug wäre.

Daraus schlussfolgert er, dass die traditionell vorherrschende Disziplin in der Erziehung die am wenigsten wirksame Methode zur Verhaltensänderung sei.

Als Alternative schlägt er das Ersetzen von Disziplin durch Selbstdisziplin vor, also der Ersetzen der Kontrolle seitens Erwachsener durch die Selbstkontrolle der Kinder. Anstatt der einseitiger Festlegung von Regeln und Grenzen soll eine gemeinsame Ausarbeitung der Regeln erfolgen.

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