
Deprivationsprophylaxe
Einleitung
Unsere Bedürfnisse sind unsere höchsten Güter. Für eine optimale Entwicklung benötigen wir alle ausreichend Schlaf, Nahrung, Wasser, ein liebevolles Zu Hause, eine saubere Umgebung, Liebe, Nähe, Geborgenheit, den Zugang zu Wissen, Aktivitäten, eine Familie. Haben wir in einem dieser Bereiche einen Entzug, hat das schnell Folgen. Hast du dich schon einmal einsam gefühlt, weil du in eine neue Stadt gezogen bist und du dort gar keinen sozialen Anschluss hattest?
Gab es schonmal einen Krankenhausaufenthalt, bei dem du ans Bett gefesselt warst durch eine Operation und dadurch auf die Pflege angewiesen warst? Hast du in deiner Kindheit erleben müssen, wie es sich anfühlt, vernachlässigt zu werden oder gar keine Liebe zu erfahren?
Dann lass uns im Folgenden mal klären, wie wir uns aus diesen Situationen wieder herauslösen können, um unser Wohlbefinden zu steigern!
Was ist Deprivation?
Bezugnehmend auf den Text “Deprivation” wird es hier noch einmal kurz angerissen. Die Deprivation bezeichnet einen Mangel bzw. eine Entbehrung der Bedürfnisse, wobei es verschiedene Formen davon gibt.
So kann eine Deprivation im sozialen Umfeld durch Isolation auftreten (in Pflegeeinrichtungen durch mangelndes Personal, Homeoffice, Umzug in eine neue Stadt, oder Vernachlässigung von Kindern, Heimkinder etc.), die Deprivation kann sensorisch ausgelöst werden (fehlende Außenreize, Einsperren in dunkle Keller, Blindheit etc.) oder sie kann auch emotionaler Natur sein (fehlende Bindung zu Bezugspersonen, wenig Liebe etc.).
Folgen von Deprivation
Die Ursachen der Deprivation liegen in der fehlenden Stimulation von Reizen, sodass es zur Reizverarmung kommt oder dem Entzug von Vertrautem, Liebesentzug, Verlust der gewohnten Umgebung, Isolation, Erkrankungen durch ein höheres Alter, als Folge eines Unfalls etc.
Das Risiko steigt dadurch eine Deprivation zu erleiden. Welche Symptome zeigen sich nun dadurch? Deprivation kann psychische Störungen auslösen, Lernstörungen bei Kindern verursachen, zu Halluzinationen und Depressionen führen. Die Folgen sind umfangreich. Möchtest du näheres wissen, dann lies bitte den Artikel “Deprivation“.
Was heißt Prophylaxe?
Das Wort Prophylaxe stammt aus dem Griechischen und bedeutet “Vorbeugung” oder “alle Maßnahmen, die eine Erkrankung verhüten sollen”.
Was ist Deprivationsprophylaxe?
Bei der Deprivationsprophylaxe geht es darum, Deprivationen vorzubeugen. Sie orientiert sich dabei an dessen Ursachen. Sei es hinsichtlich der sozialen Isolation (Vereinsamung), der Reizverarmung, Verlust von Bezugspersonen etc. Wie bereits im Artikel “Deprivation” geklärt, hat diese mehrere Formen und jeder Form gilt es vorzubeugen.
Die Deprivationsprophylaxe umfasst dabei also den psychischen, physischen, sozialen und auch emotionalen Mangel, den ein Mensch erleben kann. Isolation und Einsamkeit gilt es zu erkennen und zu handeln, damit sich der Zustand des Menschen bessert.
In stationären Einrichtungen ist daher auch die regelmäßige Evaluation des Patientenwohlbefindens wichtig. Wie verhält sich der Patient? Ist er ausreichend an Aktivitäten und gemeinsame Mahlzeiten integriert? Erfährt der Patient ausreichend Reize, Stimulation und Kommunikation?
Was ist Deprivationsprophylaxe?
Bei der Deprivationsprophylaxe geht es darum, Deprivationen vorzubeugen. Sie orientiert sich dabei an dessen Ursachen. Sei es hinsichtlich der sozialen Isolation (Vereinsamung), der Reizverarmung, Verlust von Bezugspersonen etc. Wie bereits im Artikel “Deprivation” geklärt, hat diese mehrere Formen und jeder Form gilt es vorzubeugen.
Die Deprivationsprophylaxe umfasst dabei also den psychischen, physischen, sozialen und auch emotionalen Mangel, den ein Mensch erleben kann. Isolation und Einsamkeit gilt es zu erkennen und zu handeln, damit sich der Zustand des Menschen bessert.
In stationären Einrichtungen ist daher auch die regelmäßige Evaluation des Patientenwohlbefindens wichtig. Wie verhält sich der Patient? Ist er ausreichend an Aktivitäten und gemeinsame Mahlzeiten integriert? Erfährt der Patient ausreichend Reize, Stimulation und Kommunikation?
Tipps zur Vorbeugung von Deprivation
Für die soziale Deprivationsprophylaxe eignet es sich, wenn du dir einen strukturierten Tagesablauf entwirfst, der nicht nur die Produktivität steigert sondern auch dazu führt, dass du das Haus regelmäßig verlässt, um deinen Aktivitäten nachzugehen.
Das hat natürlich zur Folge, dass du auf andere Menschen triffst, etwas für die Sinneswahrnehmung tust (Gerüche, Natur etc.), mit anderen in den Austausch gehen kannst etc. Wie schön ist es auch, wenn man durch die Straßen schlendern kann und ein komplett fremder Mensch lächelt uns unverhofft an. Hat dir das auch schon einmal den Tag versüßt? Tut es dir gut, wenn du dir deine Familie oder Freunde nach Hause einlädst?
Dann nimm es dir doch regelmäßig vor mit ihnen Zeit zu verbringen. Spieleabende, gemeinsam kochen, eine Serie zusammen schauen. Die Auswahl ist ja grenzenlos. Tut das, was euch gemeinsam Spaß macht. Vielleicht ist es sogar ein gemeinsames Workout? Gemeinsame Hobbys geben euch ja auch das Gefühl von Verbundenheit. In den südländlichen Kulturen wird beobachtet, dass die Senioren noch sehr häufig eingebunden sind in den familiären Ablauf und dort weniger an Deprivationen leiden.
Neben der sozialen Struktur ist es auch wichtig der Bewegung einen Raum zu geben. Regelmäßige Bewegung ist förderlich für unseren Bewegungsapparat. Muskeln, Sehnen, Bänder müssen regelmäßig bewegt werden, damit sie nicht verkümmern.
Das sorgt nicht nur für Mobilität, sondern auch für ein gesteigertes Wohlbefinden. Vielleicht gehst du an Orte, an die du besonders schöne Erinnerungen knüpfst, oder Orte, die in dir ganz viel Ruhe schaffen (Wälder, Seen, das Meer). Das führt dazu, dass du deinen Stress bewältigen kannst, in dem du einfach mal deine Gedanken schweifen lassen kannst.
Setz dir zu Hause positive Reize. Dinge auf die du dich freuen kannst. Freundliche Farben, ein schönes Gemälde (vielleicht ist es ja auch das selbst gemalte Bild deines Enkels/Kindes, welches dir so viel positive Gefühle vermittelt?), gute Musik zu der du gerne tanzt, leckeres und gesundes Essen. Das sind alles Dinge, die zum Wohlbefinden beitragen.
Ein weiterer guter Tipp gegen die Vereinsamung ist es sich ein Haustier anzuschaffen. Für einen Hund benötigst du natürlich noch die entsprechende Mobilität, aber er sorgt dafür, dass du regelmäßig das Haus verlässt. Ist die Mobilität leider schon etwas eingeschränkt, bietet sich ja auch eine Katze an. Weiterführende Infos und Tipps zum Thema erhältst du in unserer Buchliste, Linkliste und Videoliste. Schau mal vorbei.
Unterschied zwischen Deprivation und Hospitalismus
Während die Deprivation den Mangel an sich beschreibt, der in vielen Formen auftreten kann, beschreibt der Hospitalismus (ursprünglich auch als Deprivationssyndrom bezeichnet) alle negativen und schädigenden Folgen, die im Zusammenhang mit einem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung (Pflegeheim, Kinderheim) oder einem stationären Aufenthalt in einer Klinik auftreten können.
Ursprünglich benannt wurde der Hospitalismus dadurch, weil Kinder diese Verhaltensauffälligkeiten nach einem längeren Klinik- oder Heimaufenthalt aufwiesen. Doch mittlerweile wurde der Begriff auf alle ausgeweitet, die sich lange in einer emotionalen Isolation, einem reizarmen Umfeld befanden.
Dann wird bei den Betroffenen häufig eine akute Depression diagnostiziert. Jedoch sollte man immer im Auge behalten, ob der Betroffene in letzter Zeit über einen längeren Aufenthalt in einer stationären Einrichtung gewesen ist. Neben dem psychischen Hospitalismus, gibt es noch den infektiösen Hospitalismus, der durch Ärzte und Pflegepersonal verursacht wird.
Deprivation im Rentenalter
Leider gibt es im Rentenalter für unsere Senioren Deprivationen, die sich nur erschwert verhindern lassen. Mit steigendem Alter kommen immer neue Krankheiten dazu, die dazu führen können, dass die Senioren eine sensorische Deprivation erleiden.
Betroffenen fehlt das Gefühl mit dem Lebensfluss verbunden zu sein. Das kann durch Erkrankungen im Bewegungsapparat sein, wodurch eine mangelnde Fortbewegung gegeben ist und die daraus resultierende Abhängigkeit von Pflegekräften. Symptome wie ein geschädigtes Gehör, Taubheit und Einschränkungen in der Sehqualität, sowie auch Beeinträchtigungen des Riech- und des Geschmackssinns, erhöhen auch das Risiko an Reizen zu verarmen.
Was sich hingegen gut entgegen wirken lässt, ist die soziale Deprivation. Zwar müssen ältere Menschen oft ihr gewohntes Umfeld verlassen, weil sie sich zu Hause alleine nicht mehr versorgen können, und das kann eine enorme Belastung sein.
Allerdings haben die Senioren vor Ort mehr Möglichkeiten in Kontakt zu anderen Menschen zu treten, wieder an Aktivitäten teilzunehmen, gemeinsam essen zu können und netten Gesprächen zu lauschen. Negativ auswirken kann sich allerdings der Wechsel in ein Pflegeheim, der Kontakt zu Nachbarn oder auch die Beziehung zur Familie, weil die Besuche eventuell weniger werden könnten.
Es gilt: Jeder Mensch ist ein Individuum. Was für den einen gut ist, kann für den nächsten wiederum negativ sein. Hat ein Mensch sein ganzes Leben in ein und demselben Haus verbracht und es wäre für ihn absolut nicht vorstellbar in ein Pflegeheim zu gehen, kann der Wechsel dorthin eben nicht gerade förderlich sein. Denn dann fühlen sich die Senioren dort erst recht einsam und durch den geringen Zeitfaktor der Pflegekraft spüren sie noch mehr Einsamkeit, weil es ihnen an Geborgenheit fehlt. Dann kommt es zur Antriebslosigkeit und im schlimmsten Fall endet es in einer Depression.
Ein Beispiel: Oma Irmtraud hat ihr gesamtes Leben auf einem Grundstück gelebt, auf der auch ihre eigene Tochter samt Kindern leben. Sie ist umgeben von Menschen, die sie lieben. Mit steigendem Alter, versterben nun leider all ihre sozialen Kontakte.
Weniger Menschen kommen zu Besuch und ihr Hobby zu telefonieren wird dadurch auch eingeschränkt. Doch eine Pflegeeinrichtung kommt für sie nicht in Frage, denn sie ist immer noch umgeben von Tochter und Enkelkinder. Eine Trennung von der Familie kam für sie gar nicht in Frage. Als pflegerische Unterstützung wählt sie stattdessen einen Pflegedienst, auf den sie sich zweimal am Tag freut. Das hilft ihr alles zur sozialen Deprivationsprophylaxe.
Oma Gisela hat leider weniger Glück. Sie lebt in der Stadt und ihre Familie wohnt weit weg. Sie kommt zwar noch einigermaßen zurecht, aber ist sehr einsam, weil die Mobilität nachlässt und sie auf Unterarmstützen angewiesen ist. Sie entscheidet sich für betreutes Wohnen. Dort bekommt sie jederzeit Hilfe, hat nette Menschen mit denen sie sich austauschen kann, es werden Aktivitäten angeboten und sie hat dennoch einen Rückzugsort, wenn sie mal Ruhe braucht.
Deprivation bei Kindern
Kinder haben in unserer Gesellschaft leider eine großen Nachteil, denn sie sind auf unsere Fürsorge und Liebe angewiesen. Sprich: Sie sind abhängig und kommen aus ihrer Situation leider nicht alleine heraus. So werden leider nicht alle kleinen Menschen mit Liebe und Geborgenheit gesegnet.
Viele sind einsam, weil sie einem Heim aufwachsen müssen, weil ihre Eltern nicht mehr leben oder sie zu Hause Probleme miteinander hatten. Dann gibt es leider auch Familien, die nicht verstanden haben, welch ein Glück uns dieser Nachwuchs mit ins Haus bringt und behandeln eben jenen sehr schlecht. Vollziehen Liebesentzug, sperren sie ein, kümmern sich nicht um ihren seelischen Zustand. Diese Kinder erfahren quasi nur Entbehrung und Einsamkeit.
Dabei ist es für die persönliche Entwicklung, auch hinsichtlich der kognitiven und sprachlichen Fähigkeit ganz besonders wichtig, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und Kindern ein Gefühl von Liebe und Geborgenheit zu vermitteln. Nicht zuletzt hatte auch John Bowlby in seiner Bindungstheorie festgestellt, dass auch die Hirnentwicklung maßgeblich davon abhängig ist.
Wir können daher nur an alle und an uns selbst appellieren mit unseren Kindern gewaltfrei in Beziehung zu treten, um sie vor den Folgen von Deprivationen zu bewahren. Ihre Fähigkeiten sollten erkannte, gefördert und gefordert werden. Bezugspersonen sind sehr wichtig für Kinder. Diese sollten sie dauerhaft begleiten und im Leben zur Seite stehen, sie trösten, mit ihnen spielen, kuscheln, sie erziehen und die medizinische Versorgung sicher stellen.
Deprivationsprophylaxe im häuslichen Umfeld
Im häuslichen Umfeld ist es – wie bereits erwähnt – wichtig, Routinen und einen strukturierten Alltag mit regelmäßigen Freizeitaktivitätenzu schaffen, um aus dem Haus zu kommen und andere Menschen zu treffen. Hobbys und Ehrenämter sind natürlich super, um den sozialen Kontakt herzustellen. Was aber, wenn man in Armut gebeutelt lebt und selbst das Straßenbahnticket schon zu teuer ist und deswegen auch Hobbys aussichtslos erscheinen?
Es gibt bestimmt auch in deiner Stadt oder in deinem Dorf gemeinnützige Organisationen, die auch dem kleinen Geldbeutel Raum bieten für Interaktionen. Hilfreich ist immer in der jeweiligen Gemeinde mal nachzufragen. Und vielleicht lernst du ja beim Kaffee in der Caritas einen netten Menschen kennen, mit dem du regelmäßig spazieren gehen kannst? Das kostet nichts und tut euch beiden gut an der frischen Luft zu sein. Dadurch sinkt das Risiko wieder an Deprivationen zu erkranken.
Das Gefühl gegen die Einsamkeit kann dir auch ein Haustier schenken, dass du liebevoll umsorgen kannst. Oder – falls du jetzt im Rentenalter bist und dich einsam fühlst – du fragst einen anderen Menschen, ob er mit dir eine Alters-WG gründen möchte. So ist keiner allein und ihr könnt euch gegenseitig unterstützen.
Du siehst, es gibt viele Wege der Isolation und Depression zu entgehen und du darfst erkennen, dass es wieder bergauf gehen kann.
Solltest du noch irgendwelche Zweifel hegen oder Hilfe brauchen, wie du deinen Alltag gestalten kannst, damit du dich nicht mehr einsam fühlen musst, dann melde dich bei unseren Coaches. Gemeinsam finden wir eine Lösung für dich den optimalen Weg herauszuarbeiten. Klick auf unsere Coachliste. Wir freuen uns auf dich!
Deprivation im Krankenhaus
“Mein Spätdienst hat noch nicht einmal begonnen und doch stehe ich bereits im ersten Patientenzimmer, weil der Frühdienst gar nicht mehr hinterherkommt. Ich sehe Frau Meyer, deren Infusion durchgelaufen ist und im Bett daneben liegt Frau Schulz, die darauf wartet gelagert zu werden.
Mit ihr waren heute meine Kollegen mitunter die meiste Zeit beschäftigt, weil sie für eine Darmspiegelung vorbereitet wird, aber es nicht mehr auf Toilette schafft. So musste sie mehrmals frisch gemacht werden. Nachdem der Frühdienst dann gegangen ist, beginnt für mich und meine Kollegin der wohl stressigste Spätdienst meines Lebens. 3 Zugänge aus der NFZ, ein Todesfall, ein Notfall mit Atemnot und dazwischen pflegebedürftige Menschen sowie hundert Medikamente zu verteilen.
An Pause ist gar nicht zu denken, wir sind den gesamten Dienst auf den Beinen und weinen das erste mal gegen 20 Uhr, weil wir bemerken: Das schaffen wir gar nicht wirklich alle gerecht zu versorgen. Bei der Abendrunde möchte dann Frau Meyer gerne etwas erzählen, aber für sie bleibt leider kaum Zeit, denn Frau Schulz muss bereits wieder frisch gemacht werden. Ja leider bleibt mal wieder kaum Zeit zum reden. Der nächste wartet ja bereits.”
Leider ist so ein Dienst im Alltag der Pflegekräfte keine Seltenheit und viel zu oft gehen dadurch nicht nur die Pflegekräfte selbst – sondern auch Patienten unter. Die Kommunikation leidet, weil schlichtweg der Zeitfaktor im Nacken der Pflegekraft steht. Dabei tut es den Menschen mitunter sehr gut, wenn sie nur mal ein wenig Smalltalk halten können. Wie kann man das also ändern?
Deprivationsprophylaxe in der Pflege
Ein Leitsatz der Pflege ist es an den Bedürfnissen des Patienten orientierte Versorgung durchzuführen. Gute Pflege soll dazu führen, Gesundheitsprobleme des Patienten zu behandeln, als auch das geistiges und seelisches Wohlbefinden während des gesamten stationären Aufenthaltes aufrechtzuerhalten und zu fördern. Um diese Dienste zu gewährleisten ist es wichtig, regelmäßig Evaluationen durchzuführen hinsichtlich des Patientenbefindens.
Natürlich spielt Zeit eine entscheidende Rolle. Wer schon einmal in einer Pflegeeinrichtung lag und auf die Pflege angewiesen war, der weiß, wie wenig Zeit oft bleibt für ein nettes Gespräch.
Und wer schon einmal als Pflegekraft gearbeitet hat, der wird an dieser Stelle nachvollziehen können, wie sehr uns der Zeitfaktor im Nacken hängt, weil in Deutschland seit längerer Zeit Pflegemangel herrscht und eine Pflegekraft so viele Patienten betreuen muss, dass kaum Zeit übrig bleibt zum Atmen. Daher ist es besonders wichtig, bei den jeweiligen pflegerischen Tätigkeiten, auf eine gute Kommunikation zu achten und Reize zu setzen.
Besonders gilt es darauf zu achten, wie sich der Patient verhält. Ist er apathisch und hat sich sehr zurückgezogen? Ist sein Antrieb gemindert? Sucht er die Kommunikation? Hat er Interesse an Aktivitäten teilzunehmen? Ist er regelmäßig beim gemeinsamen Essen dabei?
Der erste Schritt, der getan werden sollte, wenn man wirklich feststellt, dass der Patient in eine Deprivation rutscht, ist es, den Menschen in ein Zweibett-Zimmer zu verlegen, damit ihm die sozialen Reize gegeben werden und er z.B. am Tag mehrmals eine Mahlzeit gemeinsam mit jemanden einnimmt. Bei der Körperpflege sollte man dann gewisse Reize setzen, in dem man am Patienten mal eine atemstimulierende Übung durchführt, den Rücken wäscht, die Hand mal kurz hält, wenn der Patient etwas erzählt und man ihm vor allem ein Lächeln schenkt.
Wichtig ist natürlich auch die Mobilität zu fördern, weil die Immobilität ja auch eine Folge der Deprivation sein kann. Das kann schon durch das bereitstellen eines Rollators oder Rollstuhls gegeben sein, damit der Patient sich alleine etwas bewegen kann.
Es ist natürlich auch wichtig sich hin und wieder für ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um dem Patienten etwas Zeit für Kommunikation einzuräumen, auch wenn es zeitlich nicht sehr oft möglich ist. Aber auch ein kleiner Besuch hin und wieder im Patientenzimmer, gibt dem Patienten das Gefühl nicht vergessen zu werden.
SOS – Und jetzt mal Tacheles
Deprivationsprophylaxe ist etwas was uns alle angeht. Wir sind alle in die Pflicht genommen uns unser Umfeld genau anzusehen und zu beobachten. Wann hast du das letzte mal deine Oma besucht und sie richtig fest umarmt?
Wann warst du das letzte mal mit deinem Opa spazieren? Es muss ja nicht dein Oma oder Opa sein. Es kann sich ja auch um deine Eltern handeln, die sich isoliert fühlen. Welche Maßnahmen kannst du ergreifen, damit es Menschen in deiner Umgebung besser geht?
Deprivationsprophylaxe solltest du natürlich auch an dir selber ausführen. Mit den von uns beschriebenen Tipps bist du auf der sicheren Seite.
SOS – Was ist der erste Schritt um es zu beenden?
Setz dir Routinen. Geh Schritt für Schritt auf dein mögliches Ziel zu und tu das, was dir gut tut. Was dir gut tut, kann ein anderer vielleicht nicht verstehen, aber hier geht es ja schließlich um dich. Und zum sozialen Umfeld hinsichtlich der kranken oder älteren Menschen:
Nimm dir Zeit für sie. Besuch sie heute und nicht erst morgen. Getreu dem Leitsatz: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen.
SOS – Warum du nicht warten solltest
Jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein. Du. Deine Familie. Deine Freunde. Einfach jeder Mensch. Keiner sollte in sozialer Isolation und Entbehrung leben müssen. Das tut auf Dauer keinem gut.
Selbst die Menschen, die wenig soziale Kontakte brauchen, fühlen sich irgendwann allein gelassen. Lass das Gefühl der Einsamkeit keinen höheren Stellenwert haben, als das Gefühl der Gemeinschaft und der sozialen Interaktion. Wovor hast du noch Angst?
SOS – Dein neues Leben
Lass uns nicht mehr nur an uns selber denken sondern auch an unsere Mitmenschen. Keiner muss allein sein. Jeder hat das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Nähe. Wir sind alles soziale Wesen. Und jeder hat einen Platz in unserer Gesellschaft verdient.
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EMPFOHLENE QUELLEN
- https://pmg-pflege.de/seminare-fortbildungen/somatisches-und-grundlegendes/prophylaxen/deprivationsprophylaxe
- https://pqsg.de/seiten/openpqsg/mobil/hintergrund-standard-deprivation.htm
- https://www.lernen.net/artikel/deprivation-11543/
- https://www.walzvital.de/app/ratgeber/deprivationsprophylaxe-pflege/

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