
Erythrophobie
Einleitung
Erythrophobie: “Wir sitzen in unserer wöchentlichen Teamrunde zusammen. Wir arbeiten im Krankenhaus und sind von Montag bis Freitag jeden Tag zusammen. Alle Menschen am Tisch sind mir bekannt, wir haben viel erlebt und führen viele auch persönliche Gespräche miteinander. Heute geht es aber um ein Problem, was wir im Team miteinander haben. Ich werde gefragt, was ich dazu zu sagen habe. Und augenblicklich spüre ich es, wie mein Körper ganz warm wird und mein Gesicht ebenfalls anfängt zu glühen. Verdammt, denke ich. Alle sehen, dass ich aufgeregt bin. An meinem Hals haben sich unlängst rote Flecken gebildet. Dennoch kann ich souverän reden, doch meine Nervosität hat nun jeder gesehen. Die Situation ist mir sehr unangenehm. “
“Meine Nerven liegen blank. Ich soll einen Vortrag halten vor unseren Geschäftspartnern. Sie sind mir alle unbekannt. In meiner Vorstellung weiß ich, dass ich top vorbereitet bin und ich eigentlich auch die bin, die am besten in das Thema eingearbeitet ist. Doch ich habe immer wieder nur diesen einen Gedanken: “Alle werden sehen wie mein Kopf rot wird. Alle werden denken, dass es Unsicherheit ist und man wird mich nicht mehr Ernst genug nehmen. Das ist ein ganz schreckliches Gefühl. Am liebsten wäre es mir, wenn jemand anderes den Vortrag hält.”
Geht es dir auch so wie in den oben genannten Beispielen? Hast du auch Angst vor dem erröten? Du bist also auch einer der Betroffenen und möchtest gerne etwas ändern? Du würdest auch gerne wissen, wie du die Errötungsangst loswerden kannst und Situationen entspannter angehen kannst? Dann lies doch bitte einfach weiter. Im Folgenden wollen wir zusammen aufklären, welchen Ursprung dass Erröten hat und was man dagegen tun kann!
Solltest du Fragen haben oder noch weiteren Klärungsbedarf haben, dann melde dich bei unseren Coaches!
Erythrophobie – die Definition
Das Erröten und auch die dahinter steckende Angst nennt man in der medizinischen Fachsprache Erythrophobie. Es setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort “Erythros”, welches “Rot” bedeutet und dem Wort “Phobie”, welches “Angst” bedeutet.
Diese Angststörung kann nun akut oder chronisch verlaufen. Manche Menschen leiden nur für einen gewissen Zeitraum unter gewissen Umständen ihres Lebens unter dem Erröten, andere ein Leben lang, wenn nicht rechtzeitig therapiert wird.
Warum wird denn nicht rechtzeitig therapiert? Weil die Betroffenen sich einem Arzt nur selten anvertrauen. Denn das Erröten wird in unserer Gesellschaft schnell verbunden mit Scham, Unsicherheit, Ertappen bei einer Lüge etc. Manchmal geht diese Angst vor dem erröten auch soweit, dass der Betroffene kaum noch ein Wort in entsprechenden Situationen herausbekommt. Dann entsteht ein Teufelskreis aus aus Errötung, innerer Anspannung und Verlegenheit.
Erythrophobie – Erröten im Gesicht
Bei Menschen mit Erythrophobie kann allein schon der Gedanke an ein rotwerden im Gesicht zu Angst und Panik führen. Es reicht dabei oft schon aus, wenn sie sich Situationen nur vorstellen, die unangenehm werden könnten.
Es ist also gar nicht das rotwerden an sich, sondern die Angst vor dem erröten, die den Betroffenen unter anderem mehr zusetzt. Und wenn die Angst zum ständigen Begleiter wird, geht es irgendwann soweit, dass teilweise unbekannte Situationen versucht werden zu vermeiden bis hin zur Vermeidung auf das Zusammentreffen mit unbekannten Menschen.
Warum fühlen wir uns aber so unwohl, wenn unser Gesicht errötet?
Das liegt daran, dass die Reaktion schnell fehlgedeutet wird von unserem Gegenüber und mit Schwäche assoziiert wird.
Du fragst dich, was man daran ändern kann? Lass uns erstmal klären, wie so ein Flush entsteht und dann kümmern wir uns um therapeutische Maßnahmen!
Erythrophobie – die Ursachen
Wieso erröten wir, wenn wir uns gestresst fühlen?
Stress wird im Körper durch unser vegetatives Nervensystem im Gehirn gesteuert. Bei Stress wird unsere Körpertemperatur erhöht, Adrenalin wird ausgestoßen. Wir sind in einer Haltung, bestehend aus Flucht und Kampf und infolge des Temperaturanstieg, sowie einer schnelleren Atmung und eine Erhöhung des Pulses, werden auch unsere Blutgefäße erweitert und stärker durchblutet, eben auch die unserer Gesichtshaut.
Und schon sind wir errötet!
Dabei ist das jetzt nicht immer krankhaft. Denn wir erröten ja auch dann, wenn wir Sport machen, weil dann unsere Haut auch gut durchblutet ist. Ebenso unterliegen wir der Errötung, wenn wir mit einem anderen Menschen flirten, den wir wirklich gut finden, aber man mit seiner Schüchternheit zu kämpfen hat.
Aber zurück zu dem Punkt, an dem Faktoren eine Rolle spielen, wo wir das Erröten nicht mehr als angenehm empfinden, sondern wir den Kontrollverlust als negative Reaktionen interpretieren und sich die Angst davor entwickelt. Wo liegt der Auslöser?
Erythrophobie – was sind die Auslöser?
Den Ursprung der Erythrophobie findet man häufig in der Kindheit. Es entsteht häufig dann, wenn Kinder suggeriert bekommen, dass sie so wie sie sind, nicht in Ordnung sind oder ihr Verhalten nicht gut genug ist. Und kommt dazu noch, dass das Kind auch außerhalb der Familie erlebt, dass es nicht gut genug sei (in welcher Hinsicht auch immer – nicht klug genug, zu peinlich, der Gesellschaft nicht genug angepasst etc.) und es aufgrund dessen nicht wert ist etwas zu begehren oder sich zu wünschen, dann kann eine Erythrophobie entstehen.
Kinder unterstehen einer hohen Abhängigkeit von Erwachsenen und so können viele negative Worte auch schnell einen seelischen Schaden bei dem Kind verursachen, was es bis ins Erwachsenenalter mit sich trägt. Es geht dann schnell, dass das Kind in seinem Selbstwertgefühl und auch Selbstbewusstsein erhebliche Mängel aufweist. Und kommt dazu noch die Errötungsneigung ist die Gefahr groß, dass man sich noch schneller von anderen bloßgestellt und abgewiesen fühlt. Das liegt dann vor allem daran, dass der Erythrophobiker in seiner Kindheit gelernt hat, dass er sich für seine eigenen Gedanken, seines Körpers oder sonstigen Charaktereigenschaften schämen muss.
Hast auch du in deiner Kindheit erlebt, dass deine Eltern dir gegenüber wenig wertschätzend waren? Durftest auch du deine Gefühle nicht äußern oder wurden sie sogar schlecht geredet? Fühlst du dich auch ganz oft nicht verstanden, möchtest dich zurückziehen, wenn jemand dich nach deiner Meinung fragt? Und du hast Angst deine Meinung zu vertreten, weil dir sofort die Schamesröte in den Körper schießt?
Möchtest du wissen, was man dagegen tun kann? Dann lass uns gemeinsam klären, welche Maßnahmen dagegen helfen! Lies einfach weiter.
Welche Auswirkungen hat Erythrophobie?
Menschen, die unter der Angst leiden, dass sie ständig erröten, sobald sie in unangenehme Situationen gelangen, sind häufig in der Gefahr sich sozial zu isolieren. Für diese Menschen ist es dann das einfachste diese unangenehmen Situationen, vor allem mit unbekannten Menschen, zu vermeiden und diesen komplett aus dem Weg zu gehen.
Es entsteht irgendwann ein Teufelskreis aus dem ständigen Hinterfragen, wie der andere das rotwerden aufnimmt, das vermeiden angstauslösender Situationen und dem sozialen ausgrenzen.
Das kann dann neben der allgemeinen Unsicherheit auch zu Panikattacken, Depressionen oder auch einer Arbeitsunfähigkeit führen!
Erythrophobie – was kann man dagegen tun?
Angst ist erstmal keine Krankheit. Sie ist gut, weil sie uns in Gefahr in eine Angriffs- und Fluchthaltung bringt. Sie ist jedoch dann krankhaft, wenn sie da ist, obwohl keine nachvollziehbare Gefahr vorhanden ist. Es gibt Betroffene, die gar nicht mehr benennen können, was ihnen Angst macht. Es ist dann das sichtbare Symptom dieser Angst – das Erröten- welches sie vor anderen Personen als vermeintlich unsicher und ängstlich offenbart.
Erythrophobie – Tipps und Maßnahmen gegen das Erröten
Erste Maßnahmen gegen das rotwerden sind Entspannungstechniken, wie z.B. progessive Muskelentspannung.
Oder du suchst dir eine Selbsthilfegruppe, bei der du unter Gleichgesinnten über dein Problem und deine Angst sprechen kannst, in dem du ihnen dein Herz ausschütten kannst. Oft hilft es, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist!
Ein weiterer Tipp ist, dass du dich bei unseren Coaches meldest und du gemeinsam mit einem Experten einen Plan entwickelst, an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten!
Erythrophobie – die Psychotherapie
Um eine Erythrophobie zu behandeln stehen zwei Wege zur Verfügung:
Die Verhaltenstherapie
Bei der kognitiven Verhaltenstherapie geht es vor allem darum negative Gedankenmuster durch positive Erfahrungen zu ersetzen und dadurch Ängste zu minimieren.
Die Konfrontationstherapie
Hier werden die Betroffenen ganz bewusst in Situationen ausgesetzt, in denen sich ihre Rötung sonst ganz stark zeigen. Das soll den Patienten helfen, Situationen gelassener zu sehen und entspannter damit umzugehen.
Erythrophobie – gibt es eine medizinische Behandlung?
Die medikamentöse Therapie
Medikamente gegen das erröten an sich gibt es nicht, aber es gibt Medikamente, die angstmildernd und beruhigend sind. Sie unterdrücken aber nur das Problem, beheben es allerdings nicht. Setzt man die Medikante ab, kehren die Probleme wieder zurück.
Medikamente, die eingesetzt werden sind u.a:
- Johanneskraut
- Bachblüten
- Baldrian
Die operative Therapie
Erythrophobiker haben die Möglichkeit sich operativ in der Thoraxchirurgie behandeln zu lassen. Dabei wird bei dem Eingriff ein Teil der sympathischen Nerven durchtrennt oder entfernt, die Anteil haben am Schwitzen in der dazugehörigen Region. Weil es eine Operation der minimalinvasiven Chirurgie ist, werden dabei nur zwei kleine Schnitte in der Achselhöhle gemacht. Weitere Erklärungen dazu findest du hier!
SOS – Und jetzt mal Tacheles
Es wird in deinem Leben immer Situationen geben, die neu für dich sind, die dir Angst machen, die dich vor Herausforderungen stellen. Aber: Du bist der Herausforderung gewachsen. Denn du bist kompetent genug sie zu meistern.
Dein Problem dabei? Die Angst vorm rotwerden?
Dann beginne hiermit an deinen Ängsten davor zu arbeiten und hol dir professionelle Hilfe.
Dann wirst auch du eines Tages ganz selbstbewusst vor anderen Menschen auftreten!
SOS – Was ist der erste Schritt um es zu beenden
Wichtig ist natürlich, dass du dir der Gründe deiner Ängste bewusst wirst. Wie bereits erwähnt, liegt der Ursprung ja sehr häufig in der Kindheit. Hier wäre dann die Arbeit an deinem inneren Kind erforderlich und dass du deine Kindheit aufarbeitest.
Du hast einen anderen Auslöser als deine Kindheit? Na ist doch super, wenn du weißt, woher es rührt. Dann kannst du auch dort schon ansetzen mit dem ersten Schritt zu einem selbstbewussteren Umgang mit dem rotwerden deines Gesichts oder der Körperpartien.
SOS – Warum du nicht warten solltest
Du bist ein Mensch wie jeder andere und auch du hast es verdient, dass du zweifellos vor jedem in der Teambesprechung von deinem Gegenüber als vollwertig anerkannt wirst, ohne dass man Schamgefühl in dein Rotwerden interpretieren kann, wo du doch eigentlich der absolute Profi deines Gebietes bist.
SOS – Dein neues Leben
Du möchtest auch endlich selbstbewusst und mit ganz viel Selbstvertrauen, egal bei welchem Anlass, mit einem Gesicht ohne Röte auftreten?
Du möchtest deine Standpunkte vertreten dürfen, ohne dass man sieht, wie nervös dich das macht?
Du willst es nicht mehr länger als Qual empfinden, wenn man dir ansieht, wie sehr dich eine Situation stresst?
Dann leg los!
Du bist es wert!
Weiterlesen
Wenn dich das Thema Menschen erröten interessiert hat, kannst du auf unserer Seite mehr dazu erfahren sowie auch in unserer Link und Video Liste, mehr ähnliche Themen.
- https://persoenlichkeitsentwicklung.info/erroeten/
- https://persoenlichkeitsentwicklung.info/stressflecken/
Weitere Tipps zu Kopf Durchblutung, Wangen Röte, Angst und vielem mehr findest du auch hier in unserer Contentempfehlung oder unserem Buch-Persönlichkeitsentwicklung kostenfrei.
EMPFOHLENE QUELLEN
- https://persoenlichkeitsentwicklung.info/erythrophobie/
- https://persoenlichkeitsentwicklung.info/stressflecken/
- https://evkb.de/kliniken-zentren/chirurgie/thoraxchirurgie/schwerpunkte/uebermaessiges-erroeten-erythrophobie/
- https://www.psychic.de/erroeten-behandlung.php
- https://www.arztphobie.com/phobien/erythrophobie-angst-vor-dem-erroeten/

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