Trennung auf Zeit

Trennung auf Zeit

Trennung auf Zeit sinnvoll? Erfahrungen mit Kindern & Ehe

Es gibt viele Gründe, die für eine Trennung auf Zeit sprechen. Warum eine solche Situation entstehen kann und wie man mit ihr umgeht, ist meist eher unbekannt. Eine Trennung auf Zeit kann Verschiedenes bewirken sowie Vor- als auch Nachteile mit sich ziehen. Eine solche Situation kann das Ende der Beziehung bewirken, sie aber auch neu definieren oder aufblühen lassen.

In diesem Artikel erklären wir dir, wie eine Trennung auf Zeit ablaufen kann, was mit den Kindern passiert und welche Tipps Mentaltrainer geben. Wir beraten dich gerne individuell zu deiner Situation und vermitteln dir den passenden Coach für deine persönliche Weiterentwicklung.

Gründe für eine Beziehungspause

Grundsätzlich lassen sich die Gründe für eine Beziehungspause in drei Gruppen einteilen.

Einerseits kann eine solche Trennung der Wunsch beider Personen sein. Wenn beide Partner sich eingeschlossen fühlen und nicht wissen, wohin ihre Beziehung führt, wünschen sie sich oft eine Pause. Sie wollen sich über ihre Gefühle bewusst werden und sehen, wie sie ihre Zukunft gestalten können.

Konflikte, Entfremdung, Seitensprünge oder Eifersucht und Probleme im Sexleben können Auslöser für diesen Gedanken sein. Diese Probe der Trennung kann Aufschluss über verschiedene Bereiche der Beziehung geben. Auch vor der Scheidung muss rechtlich ein Jahr in Trennung gelebt werden. Bei Uneinigkeit verlängert sich die Zeit auf drei Jahre, doch dazu später mehr.

Mitunter geht der Wunsch nach einer Beziehungspause auch nur von einem Partner aus. So kann es passieren, dass im Laufe der Beziehung noch Wünsche und Lebensträume offen sind, die die Person alleine erleben möchte.

Eine Weltreise als Backpacker oder ein Jahr im Ausland könnten beispielsweise solche Wünsche darstellen und dazu führen, dass die Beziehung als Hindernis empfunden wird. Doch wenn die Beziehung gut läuft, soll sie nicht beendet werden. Der Wunsch nach einer Pause entsteht.

Manchmal führen aber auch gegebene Umstände zu dem Wunsch nach einer Trennung auf Zeit. So können beispielsweise Berufswechsel oder generelle Umorientierungen dazu führen, dass sich eine Person in anderen Ecken dieser Welt aufhalten muss.

Viele wollen in der Zeit nicht auf körperlichen Kontakt verzichten und sich auch nicht „betrügen“. Andere können sich eine Fernbeziehung nicht vorstellen. Die Alternative ist meistens eine offene Beziehung.

So individuell wie jede Beziehung ist, so verschiedenartig können sich auch die Pausen gestalten. Wenn du auf der Suche nach einem Coach für deine persönliche Situation bist, helfen wir dir gerne mit einer kostenlosen Beratung weiter.

Drei Dimensionen von Beziehungspausen

Die verschiedenen Gründe für eine Beziehungspause führen zu verschiedenen Formen der Trennung. Während rein rechtlich gesehen die Regeln bei einer Scheidung relativ strikt sind, gibt es kaum Richtlinien für eine freiwillige Separation. Generell gibt es drei Dimensionen, die beliebig kombiniert werden können.

Die räumliche Trennung reicht von „in das andere Zimmer ziehen“, bis hin zu „in einem anderem Land leben“. Eine Distanz von weniger als einer Stunde ist sehr hilfreich, wenn es gemeinsame Verpflichtungen wie Haustiere, Kinder oder pflegebedürftige Familienangehörige gibt. Beide Partner können schnell vor Ort sein und miteinander in Kontakt treten, sobald dies notwendig wird.

Wenn die große Distanz gesucht wird, ist der Grund auch oft eine Grenzerfahrung. In der Ferne fällt es uns manchmal leichter, uns neu zu finden und kennenzulernen, als im Alltag.

Die zweite Dimension stellt die Menge des Kontakts dar. Auch hier sind alle Varianten und Formen wichtig. Dies reicht vom völligen Abbruch des Kontakts bis hin zu nur keinen körperlichen Kontakt. Ein kompletter Kontaktabbruch hat den Vorteil der absoluten Freiheit.

Dafür müssen allerdings viele Faktoren stimmen. Gemeinsame Kinder können hier oftmals schon ein Hindernis darstellen. Auch gibt es die Version des begrenzten Kontakts, bei welchem der Austausch lediglich zu bestimmten festgelegten Zeitpunkten stattfindet.

Der letzte Faktor, der eine Beziehungspause definiert, ist die Länge der Trennung. Ein Tag Abstand kann für einen kleineren Konflikt genug sein. Wenn wir uns allerdings über unsere Gefühle klar werden wollen, eventuell sogar nach einigen Jahren Beziehung, wird uns ein Tag nicht genügen. Wahrscheinlich nicht einmal eine Woche.

Viele Paare reden über eine Zeit zwischen zwei und acht Wochen. Das ist genug Zeit, ohne sich entfremden zu müssen.

Trennung auf Zeit für die Scheidung

Bei der Scheidung sind die Regeln rechtlich relativ klar ausgeschrieben. In § 1566 I BGB ist festgelegt, dass vor der Scheidung ein Jahr räumliche Trennung als Indikator für eine gescheiterte Ehe angesehen wird. Wenn dieses Jahr getrennt verbracht wurde, müssen beide Partner zustimmen.

Nach drei Jahren in Trennung kann die Scheidung auch gegen den Willen des anderen durchgeführt werden. Das ist besonders wichtig für Ehen, bei denen es zu Konflikten während der Trennung kam. Während dieser drei Jahre kann es zu Streitigkeiten kommen, die nicht nur einen rechtlichen Ursprung haben müssen.

Deshalb nehmen viele Paare in dieser Situation ein Coaching bzw. eine Begleitung in Anspruch, um emotionale Konflikte aufzuarbeiten. Hier wird ihnen gezeigt, wie Gefühle ausgedrückt und Situationen deeskaliert werden. Paare und Einzelpersonen profitieren nicht nur von „best Pracitices“ sondern auch von Expertenwissen durch fachlich qualifizierte Trainer.

Wenn es einen Wunsch nach Hilfe gibt, aber nicht die Zeit oder der Wille zu einer persönlichen Beratung da ist, ziehen manche Paare Bücher zu Rat. Speziell für die Situation mit Kindern eignen sich geschlechtsspezifische Ratgeber für Männer und Frauen. Für ein gemeinsames Aufarbeiten sind neutrale Bücher sinnvoll.

Hier gibt es eine vielfältige Auswahl, die für verschiedene Bereiche eine Hilfe sind. Dieses Fachbuch lässt sich besonders leicht lesen und klärt über Statistiken, Befunde und theoretische Konzepte auf. Sowohl rechtlich, als auch emotional können Bücher uns in dieser schweren Phase unterstützen.

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Erfahrungen in der Ehe oder der Lebenspartnerschaft

Viele verheiratete Personen stimmen zu, dass sich die Ehe anders anfühlt, als die Partnerschaft. Die Dynamik zwischen den Partnern verändert sich und es entsteht eine andere Art von Gefühlen füreinander. Auch bei einer eingetragenen Lebenspartnerschaft verhält es sich sehr ähnlich.

Nach einer Weile kann es passieren, dass wir uns nicht mehr sicher sind, ob es das ist, was wir wollen. Die ersten Gedanken an eine Trennung machen sich bemerkbar, werden aber oft abgetan, weil wir einander noch lieben und nicht sofort so drastisch denken wollen.

Diese Erfahrungen machen viele Partner an einem meist fortgeschrittenen Zeitpunkt ihrer Beziehung. Hier kann eine Art der Trennung auf Zeit sinnvoll sein. Eventuell kennst du sogar Bekannte, die das gerade erst gemacht haben und positiv davon berichten.

Wenn solch ein Wunsch aufkommt, ist es wichtig, in eine offene Kommunikation zu gehen. Dabei sollte beachtet werden, dass für viele Personen allein der Gedanke an eine solche Beziehungspause sehr schmerzhaft sein kann. Viele denken hierbei schon an ein komplettes Ende der Beziehung. Das soll es aber gar nicht sein.

Bei solch einem eher heiklen Thema ist es deshalb gut, sich bereits vorab Gedanken über das „Warum“ und das „Wie lange“ zu machen. So ist der Partner nicht komplett ins Blaue geworfen, sondern hat Anhaltspunkte. Ihr solltet gemeinsam gestalten, wie ihr euch dieses Experiment wünscht. Dabei können die W-Fragen als Orientierung dienen.

Die W-Fragen

Bei den W-Fragen handelt es sich um essenzielle Fragen, die auf jeden Fall im Konsens geklärt werden sollten. Sie vermeiden Streit, einen frühzeitigen Abbruch und bringen vor allem Struktur in die Beziehungsdynamik. Schriftlich festgehalten können wir besser damit umgehen und halten die Trennung leichter aus. Bei Unsicherheiten kann uns ein Schriftstück Sicherheit zum Nachlesen geben und uns die Ungewissheit nehmen.

 

  1. Warum
    Die wichtigste Frage, die wir gemeinsam klären sollten, ist das Warum. Wollen wir wissen, ob wir uns noch lieben? Wollen wir neuen Pep in die Beziehung bringen? Will einer von uns seinen Traum ausleben? Es gibt unzählige Gründe und alles ist vollkommen in Ordnung, solange wir vorher darüber geredet haben. Wir müssen uns nicht nur auf ein Ziel festlegen. Eine Beziehungspause kann sowohl das Streiten im Alltag beenden, als auch die eigenen Bedürfnisse besser erfahren lassen. Bleibt euch bei dem Ziel allerdings bewusst, dass es auch ein Ergebnis haben kann, dass ihr anfangs nicht angestrebt habt. Eventuell merkt ihr, dass ihr tatsächlich lieber getrennt sein wollt oder wirklich keine Gefühle für den anderen habt. Es kommt nicht selten vor, dass sich Paare nach einer Beziehungspause endgültig voneinander trennen.
    Ein Kontaktabbruch löst jedoch nicht zwangsläufig tiefsitzende Probleme. Am effektivsten ist eine Trennung auf Zeit, wenn nebenbei eine Paartherapie stattfindet. Sollte das Ziel sein, näher zueinander zu finden, kann ein intensiv Coaching hilfreich sein. Hier wird nach einer individuell vereinbarten Zeit der Trennung zwei Tage intensiv miteinander gearbeitet und eine Weiterentwicklung angestrebt. Ein großer Vorteil ist, dass vor und nach den zwei intensiv genutzten Tagen keine weitere Zeit beansprucht wird und der Alltag weitgehend unbeeinflusst bleibt.
  2. Wann
    Eine Trennung auf Zeit braucht auch manchmal etwas Vorbereitung. Dies kann vor Allem dann der Fall sein, wenn ein Partner ausziehen möchte oder das Paar gemeinsame Verpflichtungen hat. Kurz vor der Einschulung der Kinder oder eine Woche vor einem wichtigen Gespräch ist der Start oft eher holprig. Einen richtig perfekten Zeitpunkt gibt es selten. Dennoch kann man versuchen, ihn so passend, wie möglich zu wählen.
    Wie lange kann eine solche Beziehungspause nun aber dauern? Psychologische Berater empfehlen mindestens zwei Monate und nicht länger als ein halbes Jahr. Unter einer Woche bringt eine Trennung nur Lösungen für kleinere Konflikte. Wahre Gefühle zeigen sich meistens eher nach einer längeren Pause. Eine genaue Angabe ist jedoch nicht machbar, da es nicht genug Studien zu diesem Thema gibt. Für viele Paare ist das auch eine finanzielle Frage. Je nachdem, wie die Trennung gestaltet wird, muss gegebenenfalls eine zweite Wohnung bezahlt werden. Wenn diese Kosten gemeinsam gestemmt werden, ist die Pause in der Regel länger möglich.
  3. Wie viel Kontakt
    Psychologin Dr. Wolf empfiehlt, dass während der Pause ein bis zwei Mal die Woche ein Kontakt hergestellt wird. Wenn möglich, sollte das an einem öffentlichen Ort, wie in einem Café sein, um Streits über die Wohnung und andere persönliche Debatten zu vermeiden. Von einem völligen Kontaktabbruch für mehr als einen Monat ist abzuraten. Wir entfernen uns zu sehr und haben keine Zeit, gemeinsam den Prozess des Getrenntseins zu reflektieren. Sich darüber zu informieren, wie es dem Partner geht und wie er oder sie mit der Situation umgeht, kann helfen, sich gegenseitig zu unterstützen. Es entsteht eine Situation, in der wir dieses Experiment als Team angehen, nicht als Einzelkämpfer. Besonders wenn der Wunsch von einem Partner ausgeht, solltet ihr hier Wert drauf legen, euch gegenseitig zuzuhören und die Sichtweisen zu verstehen.
  4. Was sind die Regeln
    Was ist erlaubt und was ist tabu? Darf ich oder mein Partner mit anderen Personen Geschlechtsverkehr haben? Darf ich nach Hause kommen, um ein Paar Socken zu holen? Darf ich die Kinder von der Schule mit in die andere Wohnung nehmen? Es gibt vieles, das vorher besprochen sein will. Vor allem die Vereinbarungen bezüglich anderer Partner und der eigenen Kinder sind oft ein Streitpunkt. Um den vorzubeugen, kann sich jeder selbst Gedanken machen, die dann in einem offenen Dialog besprochen werden. Bezieht vor allem eure Kinder mit ein. Für sie hat das Ganze ebenfalls Auswirkungen auf den Alltag. Fragt sie, ob sie sich Kontakt wünschen und wie sie die Regelungen, die ihr beschlossen habt, finden. Wenn sie das Gefühl haben, Teil von eurer Entscheidung zu sein, fühlen sie sich nicht außen vorgelassen und können damit besser umgehen.

Alternativen

Die Beziehungspause kann als Probe für eine Trennung genutzt werden. Wenn sich die Partner allerdings keine Pause vorstellen können, gibt es Alternativen für die Trennung auf Zeit.

 

  1. WG-Leben
    Eine Alternative für die Trennung auf Zeit ist, dass sich die Partner wie in einer WG verhalten. Getrennte Betten, wenn möglich in getrennten Zimmern, keine Küsse und keinen Sex und vor allem keine zwangsläufigen gemeinsamen Essen oder Freizeitaktivitäten. Wie fühlt es sich an, einfach nur nebeneinander zu wohnen? Wenn das nicht möglich ist, dann ist dies oft schon sehr aufschlussreich für die Paarbeziehung.
  2. Offene Beziehung
    In einer offenen Beziehung leben beide Partner noch zusammen und geben das auch so an. Je nachdem, wie offen sie ihr gemeinsames Leben gestalten, „dürfen“ sie jedoch mit anderen Personen intim werden. Sie sehen ihre Körper nicht als exklusiv für den einen Partner reserviert. Eine offene Beziehung kann aber auch intellektuelle Auswirkungen haben. So kann es beispielsweise dazu kommen, dass sich beide Partner wieder mehr wertschätzen können. Sie fühlen sich nicht mehr eingeengt und lernen ihre eigenen Gefühle besser kennen.
  3. Die Paartherapie
    Professionelle Beratungen sind nicht zu unterschätzen und haben schon viele Ehen gerettet. So kennt sich beispielsweise die Praxis für Paartherapie gut mit Beziehungspausen und Trennungswünschen aus. Hier können Paare Aufschluss darüber bekommen, ob eine Therapie überhaupt sinnvoll ist, oder eher nicht. Was bei einer solchen Therapie passiert, ist von dem jeweiligen Paar abhängig und individuell bestimmbar. Mit verschiedenen Methoden, wie der Neuro-Linguistik oder der anthroposophischen Paartherapie nach Rudolf Steiner können Paare sich selbst austesten und eine gemeinsame Zukunft gestalten.

Erfahrungen mit Kindern teilen

Viele Familien, die eine Trennung auf Zeit versucht haben, rücken danach näher zusammen. Vor allem mit ihren Kindern. Sie lernen die gemeinsame Zeit schätzen und können anschließend freier über Probleme reden. Wenn die Pause gut verläuft und die Partner feststellen, dass sie ihre Probleme, Gefühle oder Sorgen gemeinsam bewältigen wollen, kann die Pause zur Verbesserung für die Beziehung mit Kindern beitragen.

Bei einer Trennung ist es wichtig, dass der Familie bewusst ist, dass dieses neue Familienbild nicht einfach so übernommen wird. In dem Fachbuch „Psychologie der Scheidung und Trennung“ wird erklärt, dass das alte Familienmodell kognitiv präsent bleibt. Das wirkt sich unter anderem in Versprechern aus. Wir sagen immer noch Partner statt Ex-Partner und gerade Kinder sind oft nicht in der Lage, die Situation einem Unbeteiligten richtig zu erklären.

Um dem vorzubeugen, sind die Kommunikation und die Teilnahme an Familienprozessen besonders wichtig. Kinder gehören ebenso zu einer Beziehung, wie ihre Eltern und sollten auch als gleichberechtigte Partner anerkannt werden.

Kann eine Beziehungspause erfahrungsgemäß als Probe helfen, die Ehe zu retten?

Zuerst in der Fachsprache: Wie der Psychologe Guy Bodemann 2001 für die Psychologische Rundschau Vol 52 No. 2 Seite 85-95 in einer Metaanalyse feststellte, sind die Faktoren „Defizite in der Kommunikation und Stressbewältigung“ und „emotionale Labilität“ stabile Prädiktoren für eine Scheidung. Folglich können Maßnahmen zur Verbesserung der Bereiche präventiv eingesetzt werden.

Bodemann wollte wissen, warum sich Leute scheiden lassen. Dabei kam heraus, dass eine schlechte Kommunikation sowie fehlende emotionale Stabilität häufige Gründe für eine Scheidung sind. Beides kann durch eine Beziehungspause verbessert werden. Wenn wir sie also dafür nutzen, unsere Kommunikation zu verbessern, unsere Gefühle besser zu erkennen und leichter mit Stress im Alltag umzugehen, dann kann eine Beziehungspause eine Option sein, die uns hilft, die Scheidung zu verhindern.

An dieser Stelle solltest du jedoch bedenken, dass dies selten allein durch eine Pause passiert und weitere Faktoren eine Rolle spielen. Eine Paartherapie, Beratung oder Kommunikationstraining können während dieser Zeit von großem Wert sein. Schreibe uns für eine persönliche Beratung zu deiner Situation. Wir vermitteln dich an den passenden Coach für deine persönliche Entwicklung.

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Die Texte von persoenlichkeitsentwicklung.info werden von Kommunikationsspezialisten, Psychologen, Coaches und Mentaltrainern verfasst. Das Portal besitzt ausgebildete Spezialisten für die Bearbeitung von fachspezifischen Texten und gewährleistet somit Qualität und Validität auf höchstem Niveau. Gern kannst du dich von unserem Team jederzeit persönlich beraten lassen.

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Trennung überwinden

Trennung überwinden

Trennung überwinden, trotz Liebe & Kinder – 7 Tipps vom Profi

Laut statistischem Bundesamt gehen jedes Jahr um die 300.000 Menschen durch den Prozess einer Scheidung. Wie viele Beziehungen kaputt gehen, kann man sich nur ausmalen. Verlassen zu werden, ist einfach nur schmerzhaft. Wenn der Partner sagt, dass er gehen will, trifft uns oft ein Schlag in die Magengrube. Wir wollen nicht realisieren, was gerade passiert ist.

Eventuell tun wir es als eine momentane Stimmung ab. Vielleicht liest du diesen Text, weil du dich selbst in einer solchen Situation befindest, oder weil du selbst jemand Anderen helfen möchtest. Auf dieser Seite wirst du Tipps bekommen, wie du am besten damit umgehst, verlassen zu werden und wie du dir selbst helfen kannst. Wir gehen außerdem darauf ein, wie Kinder mit der Trennung umgehen und wie in dieser Zeit alle einen kühlen Kopf bewahren können.

Wir beraten dich kostenlos zu den besten Coaches, die dir in deiner Lebenslage individuell helfen können.

Wenn noch Liebe im Spiel ist

Verlassen zu werden, heißt leider meistens, dass wir noch an dem Partner hängen. Sonst hätten wir uns getrennt. Es fällt nicht grade leicht, jemanden einfach gehen zu lassen. Selbst wenn wir wissen, dass die Beziehung nicht perfekt war.

Wir verlieren den Boden unter den Füßen, entwickeln Schuldgefühle, machen uns Vorwürfe und meinen, dass sie berechtigt sind. Wir fühlen uns nach einer Trennung unter Umständen noch stärker zu dem Partner hingezogen. Das können wir sogar neurologisch begründen.

Woher kommt der Schmerz?

Liebe kann enorme Glücksgefühle auslösen und genau so große Schluchten des Schmerzes reißen. Dabei ist sie unkontrollierbar und treibt uns öfter als nicht in den Wahnsinn. Die Neurologin Helen Fisher hat untersucht, warum das so ist.

Wenn wir an Liebe denken, wird der älteste Teil unseres Hirns aktiviert. Neben dem Stammhirn befindet sich das ventrale Tegmentum. Es ist von uns nicht direkt steuerbar und Teil unseres Belohnungssystems. Es versprüht Dopamin in verschiedene Hirnregionen und befindet sich damit unterhalb unserer bewussten kognitiven Prozesse.

Wir nennen die Region, in der es sitzt, das Reptiliengehirn. Wir können diese Dinge also nicht „denken“, nicht einmal fühlen, denn unsere Emotionen befinden sich auf der Stufe vor dem ventralen Tegmentum. Hier entstehen Motivation, Begierde aber auch Konzentration. Dieser Teil wird ebenfalls im Kokain-Rausch aktiviert.

Über Liebe denken wir jedoch aktiv nach, weshalb die Thematik mehrschichtiger ist, als ein Kokain-Rausch.  Wenn Leute verlassen werden, springen diese Bereiche noch stärker an. Es ist also physiologisch unmöglich, jemanden zu vergessen, der einen grade verlassen hat. Stattdessen wird der Bereich im Hirn, der sich mit Wünschen, Motivation und Verlangen auseinandersetzt, noch aktiver.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, springt auch die Region an, die sich mit Gewinn- und Verlustrechnungen beschäftigt:  Nucleus Accumbens. Wir rechnen aus, was schiefgelaufen ist, wo wir einen Fehler gemacht haben und was wir verloren haben.

Außerdem kalkulieren wir in dieser Hirnregion Gewinne und Verluste bei großen Risiken. Wir werden also risikofreundlicher und glauben an Dinge, wie „Ich kann mich ändern.“ oder „Das Risiko ist es mir Wert.“.

Liebe ist, neurologisch gesehen, also eine Sucht, ein Trieb und eine große Belohnung zugleich.

Für eine individuelle Beratung zu den besten Coaches für deine Weiterentwicklung kannst du uns kostenlos schreiben.

Getrennte Wege gehen lernen

Ist die Trennung Realität, heißt es umorientieren. Wir müssen uns neu ausrichten und lernen, mit der Situation umzugehen. Unser Gehirn soll uns nicht weiter zu verstehen geben, dass die Welt jetzt untergeht. Wir wollen die Gefühle der Verletzung, Trauer und unendlichen Einsamkeit loslassen.

Dabei muss uns bewusst werden, dass dies seine Zeit dauert, aber wir sind nicht alleine.  Unsere Freunde wollen uns sicher unterstützen. Nur leider sind sie in der Regel auch keine Experten. Manchmal scheitert es schon daran, dass wir nicht bereit sind, so viel preiszugeben, wie nötig wäre, damit sie uns unterstützen.

Wenn wir noch nicht bereit sind, mit jemandem über die Situation zu reden, aber trotzdem Hilfe brauchen, kann ein Buch die Lösung sein. Dr. Doris Wolf hat in ihrem Buch die  Phasen der Trennung aufgearbeitet und bietet Tipps für Verlassene.

Auch Wieland Stolzenburg publizierte einen guten Ratgeber für frisch Getrennte. Er verrät, was wir auf jeden Fall vermeiden sollen und welches Verhalten in wie fern zielführend ist.

Wenn wir so weit sind, dass wir mit jemandem über die Lage sprechen wollen, kann eine Beratung die Lösung für uns sein. Manchmal verlieren wir bei einer Trennung nicht nur den Partner, sondern gleich das halbe Leben. Wir hatten die gemeinsame Wohnung, gemeinsame Freunde und Hobbies.

In diesem Fall verlieren viele von uns die Lebenslust und eine spirituelle Lebensberatung kann angemessen sein. Hier finden wir einen neuen  Lebenssinn und bekommen Unterstützung in den Bereichen, zu denen wir eventuell selbst noch keinen Zugriff haben.

Wenn wir lieber zu einer richtigen Therapie gehen, kann die  systematische Einzelberatung genau das Richtige sein. Hier stehen Psychologen und Sozialarbeiter für uns bereit.

Vor allem mit Kindern ist die Konsultation eines Sozialarbeiters nicht zu unterschätzen. Sozialarbeiter kennen sich gut mit den Bedürfnissen aller Beteiligten in einer solchen Situation aus. Einzelberatungen können Klarheit schaffen, wo wir selbst überfordert sind.

Was nun mit den Kindern?

Sich zu trennen, trotz Kindern, ist ein mutiger, aber manchmal notwendiger Schritt. Studien zeigen, dass Kinder glücklicher mit getrennten Eltern sein können, wenn diese sich im Guten getrennt haben, als Kinder in Familien, die zerstritten aber noch zusammen sind. Kinder sind also nicht der absolute Grund dafür, zusammen zu bleiben.

Eltern müssen in solchen Situationen ihre Paarbeziehung von der Elternbeziehung trennen. In ihrem Buch erklärt Liselotte Staub, dass wir manchmal Probleme dabei haben, die verschiedenen Rollen zu trennen. Wenn die eine scheitert, haben wir existenzielle Ängste, dass auch die andere scheitern muss.

Das beste Mittel gegen diese teilweise berechtigte Angst ist offene und ehrliche Kommunikation mit allen Beteiligten. Ja es wird eventuell etwas schwerer, aber ja, es ist auch machbar! Kinder verstehen schon sehr frühzeitig, was in der Beziehung der Eltern abläuft. Für sie wird die Situation leichter, wenn sie anfangen, zu begreifen, was sich ändert oder was gleich bleibt.

Auch Partner können besser auf die eigenen Bedürfnisse eingehen, wenn sie diese erkannt haben. Es existieren viele Angebote, die den Eltern die Angst vor Auseinandersetzungen nehmen können. So werden beispielsweise auf „mein-Papa-kommt.de“  Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, sodass sich Eltern mit ihrem Kind auf neutralem Boden treffen können.

Dort ist man nicht im gemeinsamen alten Haus, bei gemeinsamen Freunden, oder in ihrer/seiner neuen Wohnung. Außerdem bietet die Plattform pädagogische Elterncoachings an, damit beide an einem Strang ziehen.

Schwierige Trennungen von Narzissten, Autisten, Depressiven und anderen Labeln

Vorab: Gerade nach einer Trennung, die unschön war, wollen wir unseren Partner Stempel wie „Narzisst“ oder „Autist“ aufdrücken. Bitte seht davon ab. Wir sind verletzt und wütend und das ist auch okay. Aber jemandem einen solchen Stempel aufzudrücken kann schwerwiegende Folgen haben.

Denn oft meinen wir es nicht wie eine Diagnose, sondern wie eine Beleidigung, und das ist den Betroffenen gegenüber nicht fair. Jeder von uns befindet sich irgendwo auf dem Autismus Spektrum und jeder ist in irgendeinem Bereich sozial auffällig. Nutzt Behinderungen, Krankheiten oder Spektren nicht aus, denn diese müssen weiterhin sehr ernst genommen werden.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Jede Trennung ist einzigartig, aber jeder Mensch reagiert tendenziell anders. Das gilt besonders für Diejenigen, die sich in eine Gruppe einordnen, die wir als sozial anders bezeichnen. Von einem Narzisst verlassen zu werden, kommt meistens sehr plötzlich und ist gerade dadurch ein großer Schock für den verlassenen Partner.

Autisten können dagegen sehr emotionslos sein, was das Ganze umso schmerzhafter werden lässt.

Depressive Menschen überlegen oft sehr lange, bis sie sich zu einer Trennung entscheiden. Das alles kann dabei oft mit einem langen Hin und Her verbunden sein,  was den Leidensweg ins Unermessliche steigen lässt.

Alle Trennungen gehen jedoch mit ähnlich folgenden Gedanken einher: „Ich war nicht genug.“, „Ich bin schuld.“ und manchmal ein „Ich kann es absolut nicht verstehen.“ Wichtig ist jedoch, zu verstehen und zu akzeptieren, dass die Schuldfrage nicht allein auf dem Verlassenen lastet. Wir sind nicht alleine schuld.

Auch wenn es das Schwierigste ist, sich in dieser Situation emotional zu distanzieren, kann es nachher der Schlüssel zur Freiheit sein. Wir waren oft sehr lange in einer Beziehung mit einem Abhängigkeitsgefüge und müssen erst lernen, nicht mehr für das Glück des Anderen verantwortlich zu sein bzw. gebraucht zu werden.

Wenn du denkst, dass es für dich aufgrund deiner psychischen Konditionen wichtig ist, gerade jetzt nicht alleine handeln zu müssen, kann eine kostenlose oder private Beratung Klarheit schaffen. Sie bietet uns Sicherheit und gibt und das nötige Handwerkszeug, um wieder nach vorne schauen zu können.

Wir bieten kostenlose und individuelle Beratungen zu den besten Trainern für deine Trennung.

7 Tipps von Experten

Mentaltrainer und Psychologen haben herausgefunden, dass uns in einer Trennung verschiedene kognitive Prozesse eine Erleichterung bieten können. So hat beispielsweise Doris Wolf  einige Tipps bezüglich der eigenen Genesung herausgearbeitet.

Trennung überwinden

 

    1. Zuhören

Manchmal klingt es ganz furchtbar klischeehaft, aber wann hast du es das letzte Mal so richtig getan? Wenn hast du das letzte Mal verstanden, was du dir wünscht und woher dieser Wunsch kommt?

Gerade in unserer heutigen Gesellschaft verlernen wir leider, darauf zu hören, was uns tatsächlich gut tut. Wir wissen nicht, wie wir entspannen und uns ablenken können. Weißt du, ob du eher eine Massage oder einen Abend mit deinen Freunden brauchst, um wieder zu Kräften zu kommen?

Hör dir selbst einmal zu und finde heraus, was dir grade hilft und dann kommt die nächste Herausforderung:

    1. Annehmen

Wenn du einfach nur weinen willst, ist das okay. Wenn du einen One-Night-Stand „brauchst“, ist das in Ordnung. Wenn du jetzt mit Freunden übers Wochenende weg möchtest, dann folge deinem Wunsch.

Wir müssen lernen, die Situation so anzunehmen, wie sie jetzt ist. Vor allem, wenn die Trennung schwer war, Kinder im Spiel sind, oder wir wieder in eine positive Zukunft schauen wollen, brauchen wir unsere Zeit, um zu trauern.

Erst wenn der Prozess der Trauer durch ist, also die letzte  Phase der Trennung verarbeitet ist, erst dann können wir wieder für uns selbst und damit auch für Andere da sein. Durch den Prozess der Verarbeitung können wir einen Schlussstrich ziehen und die ewigen Gedanken des „Was wäre, wenn?“ beenden. Wir fangen von vorne an.

    1. positiv rational über negativ emotional

Sind die schmerzenden Gefühle erst einmal durchlebt, können wir anfangen, die Situation rational zu betrachten. Was hat uns an der Beziehung gestört und welche Freiheiten haben wir nun durch die Trennung gewonnen? Wollten wir schon immer mal wissen, wen wir in einem Club oder auf der Arbeit auf uns aufmerksam machen können?

Zugegeben, es ist ein schwacher Trost, aber trotzdem müssen wir jetzt nicht mehr zu den nervigen Familienfeiern, die doofe Serie mit anschauen oder uns über vergessene Socken ärgern. Wir gewinnen wieder an Eigenverantwortung und Selbstständigkeit.

Du solltest die Trennung nicht wie eine persönliche Niederlage wahrnehmen. Dich zu fragen, was du falsch gemacht hast, ist keine Lösung, vor allem wenn die Trennung noch sehr frisch ist und die Emotionen die Überhand gewinnen. Sieh es lieber als Chance und besinne dich vorerst auf die positiven Dinge. Es gibt sie garantiert.

    1. Hilfe suchen, du bist nicht allein

Wenn wir nicht alleine weiterkommen, können wir andere ins Boot holen. Freunde und Familie sind in solchen Situationen gerne für uns da. Auch wenn wir manchmal denken, dass wir damit eher belasten, so sollten wir nicht allein mit dem Kopf durch die Wand wollen.

Mancher mag jetzt eventuell denken, dass dies gegen Tipp Nr. 3 geht, aber es ist eher das Gegenteil der Fall.  Hier kommt das bekannte Maria-Montessori-Prinzip: „ Hilf mir, mir selbst zu helfen“ zur Anwendung.

Wenn Freunde und Verwandte am Ende sind, kann eine professionelle Beratung den Weg in die Besserung begleiten. Das wird uns den Schmerz nicht nehmen können und ihn auch nicht wegzaubern, sie kann aber viele Fragen und schlimme Selbstzweifel lösen.

Viele Berater und Coaches bieten Ihre Erstberatung kostenlos. Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen und zeugt von Stärke und Lebensmut. Schreib uns für eine kostenlose Beratung zu den besten Anlaufstellen für deine Trennungsberatung.

    1. Distanziert euch

Ständig erinnert zu werden, was jetzt fehlt, ist keine Option. Schmeiß die Zahnbürste raus, häng das Bild von euch ab und ändere dein Profilbild. Es kann sehr schmerzhaft sein, ständig an das Vergangene erinnert zu werden. Je schneller die alten Sachen weg sind, desto früher ist Platz für etwas Neues.

    1. Nimm dir Zeit

Du musst nicht sofort wieder in eine neue Beziehung fliehen. Öfter als man denkt, spielen die Beteiligten einer Trennung das Spiel des Gewinners und Verlierers. Erfahrungsgemäß gibt es immer mindestens einen Verletzten.

Nur weil eine neue Beziehung das Leben auffrischen kann, heißt es nicht, dass sie auch glücklich macht. Wäre es nicht viel schöner zu wissen, dass wir mit uns selbst glücklich sein können? Vergiss diesen Wettbewerb und setz lieber alles daran, für dich selbst da zu sein.

    1. Überlege, was als Nächstes kommt

Wenn die Trennung schon ein paar Tage her ist und wir immer noch nicht aus dem Haus wollen, sollten wir uns gezielt Aktivitäten vornehmen, um nicht zu verharren und in eine Depression zu verfallen.

Sport, Freunde und andere Hobbies sollten wir so bald wie möglich wieder in unseren Alltag integrieren.Wir müssen uns zu nichts zwingen. Wenn wir noch nicht so weit sind, ist das in Ordnung.

Aber manchmal müssen wir uns selbst zu unserem Glück und damit zur Normalität zwingen.

Trennung überwinden

Hinweis:

Die Texte von persoenlichkeitsentwicklung.info werden von Kommunikationsspezialisten, Psychologen, Coaches und Mentaltrainern verfasst. Das Portal besitzt ausgebildete Spezialisten für die Bearbeitung von fachspezifischen Texten und gewährleistet somit Qualität und Validität auf höchstem Niveau. Gern kannst du dich von unserem Team jederzeit persönlich beraten lassen.

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